Presse während der Räumung, bzw. was seit dem 7.12. passiert ist

Pressemittelung zum Rodungsbeginn

Heute morgen, am 7.12., gegen 9:45 Uhr begannen Polizeikräfte in der
Waldbesetzung Dieti bleibt Barrikaden zu zerstören. Mind 50
Polizist*innen dringen weiter in die Besetzung vor.
Seit dem 7.12 ist das Betreten des Langmattenwälchens durch eine
Allgemeinverfügung der Stadt Freiburg untersagt. “Die Allgemeinverfügung
war ein weiterer Schritt uns zu kriminalisieren, denn das betreten einer
öffentlichen Fläche und gleichzeitig das Betreten eines Ortes der ein zu
Hause für so viele Menschen darstellt wird illgeal. Wie würden sie sich
fühlen wenn es auf einmal illegal wäre ihre Wohnung zu betreten?”, so
Tara Novác (19)

“Es ist kaum auszuhalten. Unser Protest wird als undemokratisch und wir
als Chaoten beschimpft. Währenddessen werden Klima- und
Artenschutzgesetze ausgehebelt, sobald sie Profitinteressen
entgegenstehen.” meint Sophia Rudolph.

Seit 2021 wird das Langmattenwäldchen in Freiburg besetzt und von den
Bewohner*innen liebevoll “Dieti” genannt.[2] “Unser Zuhause und das
Zuhause 14 bedrohter Tierarten wird zerstört. Wir sind traurig und
wütend. Der Dieti war ein Freiraum für Menschen, die anders miteinander
und mit Natur leben möchten. Wir brauchen solche Freiräume” Robin Werft
(21)

Kim Krämer (16) ergänzt: “Wir werden nicht aufgeben! Wir sind viele, wir
sitzen auf den Bäumen und wir schützen diesen Wald bis zum letzten Baum
verteidigen den Wald mit allen Mitteln. Und der Kampf für
Klimagerechtigkeit wird auch in Freiburg nicht leiser werden!”

Wir laden alle Pressevertreter*innen herzlichst dazu ein, die Räumung zu
begleiten.
Für alle aktuellen Infos, direkt aus der Besetzung, folgen sie dem
Telegram Kanal: https://t.me/dieti_ticker
Kontakt Pressehandy außerhalb vom Wald: 015731223341
dieti-bleibt@riseup.net

Tunnel im Dieti – Für Klimagerechtigkeit setzen sich Aktivist*innen Lebensgefahr aus

Um die Räumung zu verhindern, wurden im Dieti Tunnel gegraben.
Aktivist*innen sind in den Bäumen und unter der Erde.
Schwere Baufahrzeuge in der Nähe der Baumhäuser bringen Menschen in den
Tunnel aktiv in Lebensgefahr.
Es ist ernst! “Tunnel sind die ultimative und verzweifelte Taktik von
verzweifelten Menschen in verzweifelten Zeiten” heißt es in einer
Tunnelbauanleitung für Direkte Aktion [1].

Wir bitten die Polizei äußerst bedacht vorzugehen und Ruhe zu bewahren.
Journalist*innen laden wir ein, das Rätseln der Polizei zu begleiten.
Ihre Anwesenheit trägt essentiell dazu bei, dass die Räumung mit der
nötigen Vorsicht verläuft.

Für aktuelle Infos, folgen sie dem Telegram Kanal:
https://t.me/dieti_ticker
Kontakt Pressehandy außerhalb vom Wald: +4915731223341
dieti-bleibt@riseup.net

[1]
https://underminers.org/wp-content/uploads/2013/01/disco_daves_tunnelling_guide_pdf_version_kf.pdf

Räumung des Dietenbach Waldes – Aktivistinnen kritisieren die Gefährung von Aktivistinnen und Verletzung von Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit

Bei der heutigen Räumung des Dietenbach Waldes geht die Polizei mit
massiver Gewalt gegen die Besetzung vor. Bereits mehrmals kam es zu
Situationen, in denen geltendes Recht durch die Einsatzkräfte gebrochen
und das Leben und die Sicherheit der Aktivist*innen in konkrete Gefahr
gebracht wurde.

Menschen, die zur angemeldeten Versammlung gehen, werden gegen geltendes
Versammlungsrecht auf ihre Personalien kontrolliert.
Seit dem Beginn der Räumungs- und Rodungsarbeiten diesen Morgen
verweigerte die Polizei sowohl Sanitäter als auch Pressevertrer*innen
den Zugang zum Ort des Geschehens. Ein Sanitäter, der in den
Räumungsbereich eingelassen werden wollte, wurde von der Polizei
geschubst. Ein Presseverter wurde trotz vorhandemen Presseausweis in die
Gefangenensammelstelle abgeführt und erkennungsdienstlich behandelt.
Anschließend wurde ihm ein Platzverweis ausgestellt.

Wie Laura Kohl, eine der Aktivist*innen mitteilt: “Diese Vorgehen der
Polizei hat nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Die Polizei tritt
hier die Pressefreiheit mit Füßen. Das ist besonders alarmierend, da die
Räumung extrem unvorsichtig und gefährlich durchgeführt wird. Nun gibt
es nicht einmal Presse vor Ort, die das dokumentieren kann.”

Damit bezieht sich Laura Kohl auf eine Reihe von Ereignissen bei der
heutigen Räumung.
Es wurde mit den Rodungsarbeiten begonnen, bevor alle Aktivistinnen aus den umliegenden Bäumen entfernt worden sind. Gegen 16:15 krachte ein gefällter Baum auf einen Baum, in dem sich noch Aktivistinnen befanden. Ob diese dabei verletzt wurden, ist zum
aktuellen Zeitpunkt unklar. Bereits zuvor wurden immer wieder Bäume
gefällt, während sich Menschen in unmittelbarer Umgebung befanden. Einer
von diesen brachte das Baumhaus schon deutlich ins Wanken, da er in eine
angeschlossene Traverse (Seilweg) fiel.
Unter der Besetzung befindet sich ein Tunnel, der ebenfalls von Menschen
besetzt wird. Auch die Struktur und Integrität des Tunnels wird
gefährdet, indem kontinuierlich Bäume fallen und den Boden zum Vibrieren
bringen. Dies wusste die Polizei seit Beginn des Einsatzes.
Des Weiteren wurde mindestens eine Traverse von der Polizei gekappt,
obwohl sich darauf jemand befand und die Polizei drohte damit,
Kletterseile abzuschneiden, um den Menschen den eigenständigen Flucht-
und Rettungsweg von den Baumhäusern abzuschneiden.

Sophia Rudolph aus der Pressestelle ergänzt: “Telefonate zwischen uns
und dem Wald werden immer wieder durch angstvolle Rufe unterbrochen
‘Hey, passt auf das ist lebensgefährlich.’
Es ist an Zynismus kaum zu überbieten, dass die Polizei dabei von einem
insgesamt “unproblematischen Einsatz” spricht, während es reinem Glück
zu verdanken ist, dass es bis jetzt noch keine schwer Verletzten unter
den Aktivist*innen gab.”

Die Aktivist*innen fordern einen sofortigen Räumungs- und Rodungsstopp
sowie die konsequenten Aufarbeitung der heutigen Polizeigewalt.

Für Rückfragen steht der Pressekontakt zur Verfügung: 015736084390
dieti-bleibt@riseup.net
Für den aktuellsten Stand, folgen Sie dem Telegram Kanal
https://t.me/dieti_ticker.

[Freiburg 9.12.2024] Baumfällarbeiten gehen ohne Sicherheitsabstand weiter

Langmattenwäldchen beim Rieselfeld – Freiburg

Trotz der lebensgefährdenden Räumung am vergangenen Samstag werden die
Baumfällarbeiten im Langmattenwäldchen weiterhin risikoreich für die
Baumbesetzer*innen durchgeführt.

Gegen 12 Uhr wurden erneut Bäume in direkter Nähe des 22 m hohen,
besetzten Baumhauses Domani gefällt. Ein großer Baum fiel dabei in
Richtung der Aktivist*innen. Die Menschen im Baum haben Angst.

“Das kann doch nicht sein, dass die uns wieder in Lebensgefahr bringen.
Haben die denn nichts gelernt vorgestern” ruft uns nach dem ersten
Schock eine Aktivistin am Telefon durch.

Am Samstag fiel unter anderem ein Baum in die Baumkrone der besetzten
Eiche. Der fallende Baum nahm dabei mehrere Äste der Eiche mit, brachte
das Baumhaus ins Schwanken und die Menschen darin in Lebensgefahr. Zudem
wurde Samstag an einer anderen Stelle im Wald eine Traverse (Seilbrücke)
gekappt, in die ein Mensch in 20 m Höhe gesichert war. Dieser stand
glücklicherweise auf einer Plattform, war aber drauf und dran sich mit
dem Gewicht in die Traverse zu begeben.

Wir schreiben Ihnen so alarmiert, da es in der Vergangenheit zu schweren
Verletzungen bei Waldbesetzungsräumungen kam, unter anderem bei
vergleichbaren Kappen von Seilbrücken. [1] “Egal was passiert, werden
die Pressemitteilungen der Polizei von friedlichen und unproblematischen
Einsätzen sprechen”, kommentiert Nina Lauter.

Weiterhin werden Pressevertreterinnen nicht zum Ort des Geschehens zu lassen, sondern können dieses nur mit 500 m Abstand betrachten. Dennoch ist jede Präsenz für die Sicherheit der Aktivistinnen zuträglich.

Bei Nachfragen melden Sie sich gerne bei der Pressestelle:
+4915736084390
dieti-bleibt@riseup.net

[1] https://www.graswurzel.net/gwr/2020/12/danni-bleibt/ Absatz
“Polizeiproblem und Polizeigewalt zur Durchsetzung einer VERKEHRten
Politik”

Pressemitteilung vom 9.12.

Trotz der lebensgefährdenden Räumung am vergangenen Samstag werden die
Baumfällarbeiten im Langmattenwäldchen weiterhin risikoreich für die
Baumbesetzer*innen durchgeführt.

Gegen 12 Uhr wurden erneut Bäume in direkter Nähe des 22 m hohen,
besetzten Baumhauses Domani gefällt. Ein großer Baum fiel dabei in
Richtung der Aktivist*innen. Die Menschen im Baum haben Angst.

“Das kann doch nicht sein, dass die uns wieder in Lebensgefahr bringen.
Haben die denn nichts gelernt vorgestern” ruft uns nach dem ersten
Schock eine Aktivistin am Telefon durch.

Am Samstag fiel unter anderem ein Baum in die Baumkrone der besetzten
Eiche. Der fallende Baum nahm dabei mehrere Äste der Eiche mit, brachte
das Baumhaus ins Schwanken und die Menschen darin in Lebensgefahr. Zudem
wurde Samstag an einer anderen Stelle im Wald eine Traverse (Seilbrücke)
gekappt, in die ein Mensch in 20 m Höhe gesichert war. Dieser stand
glücklicherweise auf einer Plattform, war aber drauf und dran sich mit
dem Gewicht in die Traverse zu begeben.

Wir schreiben Ihnen so alarmiert, da es in der Vergangenheit zu schweren
Verletzungen bei Waldbesetzungsräumungen kam, unter anderem bei
vergleichbaren Kappen von Seilbrücken. [1] “Egal was passiert, werden
die Pressemitteilungen der Polizei von friedlichen und unproblematischen
Einsätzen sprechen”, kommentiert Nina Lauter.

Weiterhin werden Pressevertreter*innen nicht zum Ort des Geschehens zu
lassen, sondern können dieses nur mit 500 m Abstand betrachten. Dennoch
ist jede Präsenz für die Sicherheit der Aktivist*innen zuträglich.

Bei Nachfragen melden Sie sich gerne bei der Pressestelle:
+4915736084390
dieti-bleibt@riseup.net


[1] https://www.graswurzel.net/gwr/2020/12/danni-bleibt/ Absatz
“Polizeiproblem und Polizeigewalt zur Durchsetzung einer VERKEHRten
Politik”

[Freiburg, 12.12.] Lebensgefahr bei Räumung im Dietenbachwald – Ereignisse am Mittwoch, 11.12

Am 11.12 wurde bei den Rodungsarbeiten im Dietenbachwald erneut in
mehreren Situationen das Leben der beteiligten Aktivistinnen durch die Polizei und die Forstarbeiterinnen aufs Spiel gesetzt. Die gegen die
Rodung protestierenden Menschen bezeichnen das Vorgehen der Polizei und
Behörden als rücksichtslos. Ralf Schmidt, Vorsitzender des NABU Freiburg
betont: “Für alle Beteiligten muss klar sein, dass das Geschehen rund um
die Räumung kein rechtsfreier Raum ist und darstellt, auch nicht für die
Polizei Freiburg!”

Durch das Durchschneiden einer essentiellen Abspannung, wurde eine
Traverse (Seilbrücke) destabilisiert, während sich ein Mensch in dieser
befand. Dadurch wurde die Traverse derart belastet, dass die Sicherheit
der Person nicht mehr gewährleistet war.

Gegen 15:30 Uhr frästen Harvester (Baumpflücker) die Wurzeln der
freistehenden Eiche an, auf dem sich Domani, eines der letzten
Baumhäuser befindet. Da Eichen Flachwurzler sind, wurde damit die Statik
des Baumes erheblich gefährdet. Die Besetzer*innen beschrieben, wie in
diesem Moment ein stark spürbarer Ruck ihr Baumhaus erschütterte. Weiter
im Norden des Waldes warfen Polizeikräfte Gegenstände, wie eine circa 20
kg Gasflasche von einer Plattform auf den Boden waehrend diese
angeschlossen und aufgedreht war.

Petra Löwenbräu aus der Pressestelle berichtet: “Wir haben daraufhin die
110 angerufen, um einen Stopp der lebensgefährdenden Arbeiten zu
fordern. Erreicht haben wir damit nichts. Der Polizist antwortete uns,
die Menschen sollen selber runterkommen. Als ich antwortete, es sei
nicht rechtens, Menschen in Lebensgefahr zu bringen, die zivilen
Ungehorsam leisten und die Polizei habe die Pflicht die Menschen erst zu
räumen, wurde mir geantwortet ‘joa für eine Räumung muss man erstmal die
Logistik schaffen’ – Was sind das für Prioritäten? Die Polizei ist zu
faul zum räumen und bringt deswegen Menschen in Lebensgefahr!”

Karina K. aus dem betroffenen Baumhaus sagt dazu: “Es gab heute Momente,
in denen unser Leben derartig gefährdet wurde. Das unprofessionelle und
riskante Vorgehen ist eine Schande für die Stadt Freiburg. Wie kann hier
ein “sozialer Stadtteil” entstehen, wenn schon bei der Vorbereitung für
den Bau Leben bewusst gefährdet werden?”

Bei einer tiefer liegenden, durch eine Leiter erreichbaren Struktur,
wurde die Leiter von der Polizei entwendet, was Flutchtwege zerstört und
das selbstständige Herunterkommen unmöglich macht. Im Falle eines
medizinischen Notfalls kann die Versorgung nicht mehr gewährleistet
werden. Dennoch erwähnte die Polizei in ihren Durchsagen, dass sich die
Menschen in den Baumhäusern in lebensgefährlichen Situationen befänden.

Für diese Situation sind allein die Polizei und Forstunternehmen
verantwortlich, die die Lebensgefahr durch ihr riskantes und
rücksichtsloses Vorgehen hervorrufen.

Für Rückfragen und Interviews stehen die Aktivist*innen der Besetzung
zur Verfügung unter der Nummer 015736084390, wir können ihnen auf Wunsch
Videomaterial zu den betreffenden Situationen zusenden

Aufgrund von Lebensgefahr verlassen drei Aktivist*innen Domani selbstbestimmt

[Freiburg 12.12.2024} Seit Samstag werden im von Klimaaktivistinnen besetzten Langmattenwäldchen im Freiburger Westen Bäume gefällt. Heute Mittag haben drei der Waldbesetzerinnen vom Baumhaus Domani
selbstbestimmt den Baum verlassen. Zuvor hatten die Einsatzkräfte immer
wieder Maßnahmen ergriffen, um den Aufenthalt im 22m hohen Baumhaus
gefährlicher zu machen. Es wurden Bäume in unmittelbarer Nähe gerodet,
tragende Seile durchgeschnitten und der Wurzelstock der 200-jährigen
Eiche, die das Baumhaus hält, teilweise zerhäckselt. Polizei sowie
Waldarbeiter*innen wurde dabei stets von mehreren Seiten kommuniziert,
dass sie Menschen in Lebensgefahr bringen, dieses Wissen hielt sie
jedoch nicht von ihrem Handeln ab. In Bezug auf diese Vorfälle verweisen
wir auf vergangene Pressemitteilungen. [3]

“Die Stadt Freiburg will ihr Image als ‘Green City’ wahren und Bilder
von Polizeigewalt in Baumkronen vermeiden, selbst wenn das Menschenleben
gefährdet. Wir wurden vor die Wahl gestellt, unser Leben für die alte
Eiche aufs Spiel zu setzen oder das Baumhaus zu verlassen, um uns selbst
zu schützen. Wir werden uns zu unserer eigenen Sicherheit selbstbestimmt
abseilen,” erklärt eine der betreffenden Personen am Telefon.

Selbst beim Abseilen aus dem Baum ignoriert die Polizei sämtliche
Sicherheitsstandards und rüttelt am Baum. Die drei Aktivist*innen wurden
direkt abgefangen und befinden sich derzeit in Gewahrsam der Polizei.

Die Aktivist*innen betonen, dass das Verlassen des Baumhauses nicht das
Ende ihres Engagements für den Walderhalt bedeutet. “Ich werde das
Baumhaus verlassen, weil ich in mehreren Situationen Todesangst hatte.
Das schmerzt mich sehr. Ich werde andere Wege finden, für den Wald zu
kämpfen. Überall braucht es gerade Unterstützung”, so eine weitere
Person vor dem Abseilen. Der Kampf geht weiter, und sie werden weiterhin
für Klimagerechtigkeit eintreten.

Domani bleibt besetzt, durch Aktivist*innen die widerum entschieden
haben, oben zu bleiben.

Erreichbar unter 0157 36084390

[3]
https://wald-statt-asphalt.net/category/aktuelles/aus-den-protesten/dieti/

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