Warum ist der Dieti besetzt?

Es gibt verschiedene Gründe dafür. Viele widerständige Projekte vor dem Dieti und auch viele danach haben es erklärt. Es geht einerseits darum das Problem an der Wurzel zu packen, Bodenflächenversiegelung, Kapitalismus, Klimakrise, andererseits um Lebens und Freiräume, einerseits um aufzustoßen und zu protestieren und wieder andererseits um autonome Lebensweisen und Freiheit.

a la Waldi:
Wir stellen uns gegen diese und jede weitere Umweltzerstörung in Zeiten der Klimakrise. Als Besetzung kämpfen wir für eine klimagerechte, antirassistische, antisexistische und hierarchiefreie Zukunft.

a la Heibo:
… der Bausektor erzeugt riesige Mengen von nicht verwertbarem Abfall und ist einer der CO2-intensivsten Sektoren überhaupt. Nach einer Studie der UN von 2020 ist die Bauindustrie inzwischen für 10 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich – das ist deutlich mehr als der weltweite Flugverkehr.2 Ein Einfaches „Wir brauchen das eben“, ist somit moralisch schwer tragbar. Folglich muss sich etwas ändern daran, wie und was wir neu bauen und wie wir die Räume, die bereits gebaut sind, nutzen.
Brauchen wir wirklich mehr Luxusapartments … um hier ein glückliches Leben zu führen? Viele Menschen leben auf viel mehr Fläche als sie eigentlich brauchen und nutzen, Häuser stehen leer während Menschen obdachlos werden. Das Teilen von Räumen und Flächen, die Nutzung von leerstehendem Wohnraum oder gemeinschaftliche Wohnprojekte können für viele Menschen eine gute Möglichkeit sein schon bestehende Wohnflächen besser zu nutzen.
Für die Projekte, die wir uns als Gesellschaft leisten wollen, sollte die Wiederverwendung von Materialen schon beim Bau mitbedacht werden. Es gibt außerdem viele alternative Bauweisen, beispielsweise mit nachwachsenden Baustoffen, die wir erproben und weiterentwickeln könnten.3

Keine Symptombekämpfung – Globale Gerechtigkeit jetzt!
Als Besetzung wollen wir aber nicht isoliert Umwelt- und Klimaschutz betreiben, sondern auf die Gründe aufmerksam machen, warum unsere Gesellschaft Natur zerstört und so viel Ungerechtigkeit produziert. Das Wirtschaftssystem unserer Gesellschaft baut auf Wachstum als Lösung aller Probleme auf. Aber das kapitalistische System führt zu einem zerstörerischen Ressourcenverbrauch und befeuert die Klimakrise.4 Deshalb müssen wir das politische Mantra des Wachstums durchbrechen und neue Wege gehen, wie wir gerechter wirtschaften und miteinander leben können und wollen. Wir müssen neue Fragen stellen und kreative Antworten finden: Was brauchen wir eigentlich an materiellem Wohlstand, um ein glückliches Leben führen zu können? Wie kann dieser Wohlstand global gerecht verteilt werden? Wie schaffen wir es die Ressourcengrenzen unseres Planeten dabei nicht zu überschreiten?
Es geht uns also nicht darum, die Naturzerstörung hier vor Ort zu verhindern nur damit sie dann in Polen oder im Globalen Süden stattfindet. Wir brauchen einen gesamtgesellschaftlichen Wandel, um die Naturzerstörung auf diesem Planeten zu reduzieren. Dabei müssen wir uns kritisch mit unserem kolonialen Erbe auseinandersetzen und in Solidarität mit den Menschen im Globalen Süden für die gerechte Verteilung von Ressourcen kämpfen.

Utopie leben!
Das Wirtschaftssystem, in dem wir leben, schadet uns und fördert Ungleichheit. Der Heibo ist aber nicht nur ein Ort des Protestes gegen globale Umweltzerstörung, sondern auch ein Freiraum, in dem wir darüber nachdenken und aushandeln können, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Wir brauchen eine intakte Natur, zu der wir uns zugehörig fühlen, weil wir wissen, dass wir ohne sie nicht überleben können. Aber wir brauchen auch eine Gesellschaft, in der Menschen sich frei entfalten können, und unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Hautfarbe oder dem Ort ihrer Geburt dieselben Chancen auf ein gutes und selbstbestimmtes Leben haben. Wir wünschen uns ein Zusammenleben, in dem sich die Menschen solidarisch verhalten und nicht in einer ständigen kapitalistischen Konkurrenz zueinander stehen. Hier im Heibo gestalten wir einem Raum, in dem wir unsere Utopie gemeinsam leben können.

Für ein gutes Leben für alle Menschen auf diesem Planeten.

a la Besch:
Wir schaffen einen Ort des Widerstandes! Einen Ort, an dem Utopien gelebt werden dürfen, wo Gemeinschaft statt Konkurrenz im Vordergrund steht und wo über Politik von links und unten diskutiert wird. Wir wollen ein Ort sein, der anti-rassistische und queer-feministische Praktiken lebt und Menschen nicht be_hindert macht oder aufgrund von Klasse ausschließt. Uns ist bewusst, dass auch unser Verhalten diskriminierend und ausgrenzend für manche Menschen ist und unser Ideal ein diskriminierungsfreier Raum zu sein, nicht dem Ist-Zustand entspricht. Wir wollen aber lernen, zuhören und uns proaktiv bemühen ein Ort für viele zu sein.

a la Moni:
We want a space, where everyone is welcome. Here you can always get good food or cook with us. No matter what language you speak and who you love. For this you will not need to pay. If you want to stay longer, we will find a sleeping place for you. If you want to build something, we have material you can use.
You can come even if you are shy. It is fine if you don’t talk or don‘t want to be with many people.
As long as you don‘t think you are better than others, you are welcome.

who are we?
We are people who want a world, where everyone has enough. In this world there are no rich people. Because the rich want us to work a lot. So much that we cannot live well anymore. They are also killing nature.
We are also against the police, because they hit us and lock us up. They want to forbid us to live for ourselves and not work for the rich.
In Moni there are no chefs. We think that no one is better than anyone else.
We are for nature and against big projects, that politicians and big companies want.


We stand in solidarity with everyone fighting against oppression and the destruction of our world. We want to create an open space in which we try to reflect and unlearn oppressive behavior, where everyone is welcome and feels invited to pass by and be part of the occupation.No machos. No fascists. No cops. For a world without hierarchies. For selfdetermination. For a good life for everyone.
Moni bleibt!

a la Tümpeltown:
Aber wir kämpfen nicht nur für eine umfassende MOBILITÄTSWENDE wir kämpfen auch für KLIMAGERECHTIGKEIT, QUEERFEMINISMUS und GEGEN DEN KAPITALISMUS! Wir haben einen antirassistischen, antiableistischen und antiqueerfeindlichen Selbstanspruch! Diesem gerecht zu werden, ist ein ständiger Prozess und kein abgeschlossener Zustand. Derzeit ist die Besetzung noch überwiegend weiß. Wir sind ein autonomer Freiraum in dem wir anarchistische aber auch sonstige progressive hierarchiefreie Formen von Zusammenleben ausprobieren wollen.

WENN DU KEIN FASCHO, MACKER ODER COP BIST und diese Werte vertrittst, freuen wir uns über deinen Besuch, deinen Input, deine Unterstützung oder deinen Einzug im Barrio Tümpeltown!
Du möchtest dir die Besetzung anschauen, über unsere Perspektiven und Ansichten ins Gespräch kommen oder einfach ein bisschen am Tümpel chillen? Dann komm gerne einfach zu uns in die Besetzung! Da wir derzeit vom Staat geduldet werden, hast du grundsätzlich keine Repressionen von den Cops zu erwarten. Die Lage ist momentan sehr entspannt.
Wir freuen uns über deinen Besuch!



a la Tesla: